Wie letzte Woche schon angekündigt, hat sich unser Team nun in zwei verschiedene Projekte aufgeteilt. Diese wollen wir euch in diesem Beitrag etwas genauer vorstellen…
CVJM Gemeinsam Leben
Wir (Miri und Davina) sind seit letzter Woche in Kerestúr bei Beni und Christin Schaser. Als Familie leiten sie die Arbeit des CVJM’s „Gemeinsam Leben“. Der Schwerpunkt liegt bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die einen Roma-Hintergrund haben.
Das Jugendhaus in Kerestúr ist das Zentrum des Vereins. Hier begann die Arbeit und wächst noch immer. Es ist Raum für Jugendarbeit – so findet zum Beispiel alle vier Wochen ein Jugendgottesdienst statt. Aber auch für jede Menge Bananenkartons mit Kleidung und Haushaltsgegenständen, sowie Möbel für den Second-Hand-Laden. Immer wieder kommen LKW’s aus Deutschland und Österreich und bringen auch Lebensmittel, die kurz vor dem Ablaufdatum sind/falsch bedruckt wurden… Somit gibt es hier zum Beispiel regelmäßig Tiefkühlpizza 🙂 Es ist einerseits schön zu sehen, wie es hier noch gebraucht werden kann, aber auch erschreckend, in welchem Überfluss wir in Deutschland oder Österreich leben.
Jeden Morgen starten die Mitarbeiter im Jugendhaus gemeinsam in den Tag mit einer Andacht und Gebet. Dann geht es los in die verschiedenen Bereiche: Second-Hand, Bau, Kinderarchen oder Hauswirtschaft.
Die beiden Kinderarchen befinden sich in den beiden Seitentälern von Kerestúr, in Fiatfalva und Cezekeflava. Die Kinder aus den Roma Siedlungen kommen nachmittags her zur Hausaufgabenbetreuung, Freispielzeit, einer Andacht mit biblischer Geschichte und Liedern, sowie zu einer gemeinsamen Mahlzeit. In den täglichen Angeboten lernen sie gesunde Lebensabläufe kennen, bekommen Aufmerksamkeit und können Vertrauensbeziehungen aufbauen. Die Vision der Arbeit ist, Bildung als Chance, um aus Benachteiligung und Armut auszusteigen.
Ein besonderes Highlight für die Kinder sind die Sommerfreizeiten auf der Kirchenburg in Arkeden. Dafür hatten wir letzte Woche einen Planungs- und Vorbereitungstag. Das „Freizeitgelände im Aufbau“ in Arkeden ist ein weiterer Bereich des CVJM’s, von dem wir euch auch schon im letzten Blogbeitrag berichtet haben. Hier fallen sowohl bauliche, als auch hauswirtschaftliche Tätigkeiten an, bei denen die Mitarbeiter und Freiwilligen mitarbeiten.
Miri arbeitete letzte Woche in der Kinderarche und Davina in der Hauswirtschaft im Jugendhaus und in Arkeden mit. In den nächsten Wochen werden wir uns in diesen Bereichen jeweils abwechseln.
Wir beide sind sehr dankbar für ein gutes Ankommen hier. Von den FSJ-lern, bei denen wir auch in Fiatfalva wohnen, wurden wir sehr gut aufgenommen. Die freien Abende konnten wir sehr genießen, um gemeinsam mit der Gruppe der Freiwilligen die schöne Umgebung und Hügellandschaft ein wenig zu erkunden (siehe Bilder). Für uns waren es wieder viele neue Eindrücke und Begegnungen diese Woche. Sprachlich müssen wir uns jetzt vom Rumänischen an das Ungarische gewöhnen, da wir uns nun im ungarisch sprechenden Gebiet von Rumänien befinden.
Haus des Lichts und Farm
Ich (Jakob) sitze hier auf der Terrasse und überlege, wie ich die Projekte beschreiben könnte. Doch immer wieder muss ich hoch in den Himmel schauen und freue mich an der Schönheit der Schöpfung und wunderbaren Grün, in dem ich sitze.
Ich danke Gott dafür, dass Du lieber Leser und Beter, an uns denkst und betest. Denn ohne Gebet könnten wir diesen Dienst hier nicht tun. Vielen Dank dafür, für diesen wertvollen Dienst.
Ich möchte euch jetzt mitnehmen auf eine Fahrt zur Farm. Hier in Rumänien gibt es wunderschöne Wege, nur sind sie nicht immer gut für das Auto. Zwischen Schlaglöchern und Spurrinnen die tiefer sind als so manch ein Reifen, die eher an eine Rallye-Strecke erinnert als an eine Straße. Nach
einer kurzen Fahrt, kommt man an und sieht auf der linken Seite direkt die Kapelle. Ein Banner lädt auf die Farm ein. Dann sieht man schon den Spielplatz, ein Fußballplatz sowie Volleyballfeld. Etwas weiter oben kann man schon die Schwedenscheune (rotes Haus) entdecken, sowie ein Zelt und auch die Container, die als Werkstatt und Lager dienen. Es gibt auch einen drei kleine Teiche, die am Entstehen sind. Darüber steht eine weitere Scheune, die als Stall für Pferd, Pony, Esel,… dient.
Die Farm wird für Freizeiten, sowie Feste genutzt und wird in Zukunft glaube ich für viele ein Ort sein, an den sie einige schöne Erinnerungen erleben dürfen. Die Farm ist ein Projekt am Entstehen. Ein Same, der wächst und Gebet braucht. Vision ist, dass eine ergotherapeutische Farm mit Reittherapie entsteht. Sowie ein Gelände, auf dem Freizeiten angeboten werden können.
Einen Katzensprung zurück in die Stadt (von den km her ;-)), aber ca. 30 Minuten Fahrt, kommt man an das „Haus des Lichts.“ Das Haus des Lichts ist ein Arbeitsbereich von dem Verein „Viaţa are Sens“ (Das Leben hat Sinn). Im Jahr 2008 entstand das Haus als ein Sozialzentrum für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Behinderung. 14 rumänische Mitarbeiter kümmern sich um die unterschiedlichen Therapien, die Verwaltung und Leitung. Zurzeit werden etwa 40 Kinder und Jugendliche betreut.
Mit Hilfe der Elterninitiative wurde der Verein “Viaţa are Sens” ins Leben gerufen. Es entstand eine ergotherapeutische Werkstatt, die den jungen Erwachsenen die Möglichkeit bietet, einer geregelten Tätigkeit in einem geschützten Rahmen nachzugehen.
Am Wochenende waren zum Teil in der Natur unterwegs und nutzten die Zeit, um uns auszuruhen. Samstagabend haben wir uns als gemeinsames Team getroffen, um zu Grillen. Den Sonntag verbrachten wir gemeinsam beim Haus des Lichts, zum Gottesdienst und anschließendem Mittagessen. Nachmittags hatten wir noch eine Kennenlernrunde mit Familie Schaser. Es ist immer wieder schön und bewegend die Geschichten von den einzelnen Mitarbeitern zu hören, wie Gott sie hier hergeführt hat.
Vielen Dank für euer Mittragen im Gebet!
Dank:
- Für ein gutes Ankommen bei Miri und Davina, auch dass wir so gut in die Gruppe der Freiwilligen aufgenommen wurden
- Für die gemeinsame Zeit am Wochenende
- Für Schutz und Bewahrung bei all der Arbeit, vor allem auch auf der Farm
Bitte:
- Dass weiterhin jeder seinen Platz hier finden darf und wir sehen dürfen, dass wir gebraucht werden
- Für Zeiten der Ruhe und persönliche Zeit mit Gott
- Für gute Ideen, wie wir uns in den Kinderarchen einbringen können, auch ohne große Sprachkenntnisse