Alltag und Extreme:
verschiedene Lebensrealitäten!

Mooooin Leute,

Jetzt ist schon die 2. Woche unseres „normalen“ Alltags vorbei. In der letzten Woche hat es bei uns so gut wie gar nicht mehr geregnet. Wir helfen ja gerade hier viel beim Bau der Kirche der Tukana mit. Dafür wird sehr viel Wasser gebraucht, um den Beton anzumischen. Dementsprechend sind unsere Tanks diese Woche leer gewesen und wir mussten Wasser bestellen. So oft wird das nicht mehr vorkommen, da der Bau der Kirche schon weit vorangeschritten ist. Diese Woche haben wir dort weiter die Wände verputzt und das Dach für das kleine Gemeindebüro gebaut. Dabei mussten wir uns manchmal kreative Lösungen für Gerüste überlegen.



Aus dieser Woche wollen wir euch in 3 Highlights etwas mehr mit hineinnehmen.


Pool war cool!

Mittwoch hatten wir frei und es war giga zusammen in ein Hotel hier in der Nähe gegangen. Dort kann man für ca. 4€ einen ganzen Tag am Pool entspannen. Diese Chance haben wir ergriffen. Auf dem Weg zum Hotel konnte man nicht ganz erahnen, wie es aussehen wird, denn die Zufahrtsstraße sieht genauso aus, wie die meistens Straßen hier. Aber als man dann zum Eingangstor gekommen ist, sah das Ganze schon anders aus. Vier bewaffnete Wachmänner haben uns begrüßt und reingelassen. In der Hotelanlage ist alles grün. Es gibt Palmen und sogar RASEN! Der Kontrast zum umliegenden afrikanischen Busch ist wirklich krass. Wir haben uns irgendwie etwas komisch gefühlt. Während wir direkt aus unserem Compound jeden Tag die harten Lebensumstände der Turkana mitbekommen, ist das eine völlig andere Welt. Mitten in diesem so armen Umfeld gibt diese Oase, wo Wasser im Überfluss da ist, sodass man sich Pflanzen zur Dekoration leisten kann. Das komische Gefühl vom Anfang hat sich aber nach einiger Zeit zu einer Art Urlaubsfeeling gewandelt und wir konnten richtig entspannen. Unter der Woche ist im Hotel nicht viel los, sodass wir fast alleine am Pool waren. Zum Mittagessen haben wir uns Pommes bestellt und zu unserer Freude eine ganze Flasche „Original Heinz Tomaten Ketchup“ bekommen. Der Tag war somit sehr erholsam und hat uns von der sonst relativ vollen Woche etwas Abstand gewinnen lassen. Diese Möglichkeit werden wir die nächsten Wochen bestimmt noch ein paar Mal nutzen.


Gebet im Camp

Am Donnerstag durften wir (Jana und Benni) ins Camp fahren um dort für Leute der Gemeinde zu beten. Mit Pastor Tito haben wir uns bei der Gemeinde getroffen und eine kurze Gebetsgemeinschaft gemacht, um uns von Gott für die Zeit ausrüsten zu lassen und uns auf ihn auszurichten. Dann ging es auch schon los zu der ersten Familie. Im Camp wohnen oft mehrere Familien zusammen auf einem kleinen Hof mit Lehmhütten. Gemeinsam haben wir Gebetsanliegen ausgetauscht und darüber gebetet. Die Gebete selbst wurden nicht übersetzt, deshalb haben wir, wenn die Familien eh kein Englisch verstehen konnten, einfach auf Deutsch gebetet. Bei der zweiten Familie haben wir nicht nur gebetet, sondern auch ein kurzes Wort der Ermutigung weitergegeben. Die Frauen, die dort waren, haben gerade ihr Mittagessen vorbereitet und so durfte Jana auch etwas mithelfen. Die Anliegen, die die Familien geteilt haben, waren wirklich sehr herausfordernd. Meistens gab es Krankheitsfälle in der Familie. Eine Frau hat uns von ihrer Schwester und ihrem Mann erzählt, die im Südsudan umgekommen sind und dort nun ihre Kinder hinterlassen haben. Für sie selbst ist es aber nicht möglich dort hinzufahren, weil ihr die Mittel dafür fehlen. Eine andere erzählte uns, dass sie seit 11 Jahren ihre Tochter nicht mehr gesehen hat, da sie ebenfalls keine Möglichkeit hat, sie zu besuchen. Zwei Frauen erzählten von einer Operation, die erst gut aussah, aber letztlich doch keine Heilung gebracht hat, wobei aber für einen zweiten Versuch ebenfalls das Geld fehlt. Obwohl es teilweise hart war, von solchen schlimmen Lebenssituationen zu hören, wurden wir doch ermutigt von der Ruhe und der ansteckenden Freude, welche die Frauen ausgestrahlt haben. Man hat ihnen einfach voll angemerkt, wie sehr sie auf Gott vertrauen und auch während wirklich harten Zeiten ihn als ihre Hoffnung haben und an ihm festhalten. Das war richtig schön zu sehen, und wir beide wurden an diesem Tag wahrscheinlich von ihnen mindestens genauso ermutigt, wie sie von uns.


Worship Night – Beste!

Am Freitag durften wir bei Carl in der Radiostation einen Lobpreisabend gestalten. Unsere professionelle Band bestand aus Jannus an der Geige, Benni an der Gitarre und vier Sängerinnen. Mit einer halben Stunde Verspätung haben wir dann auch angefangen und mit zunehmender Länge wurde es auch immer wärmer im kleinen Studio. Es ist etwas anderes, als man es vom Hören des deutschen Radios kennt, denn der Anspruch ist wahrscheinlich nicht ganz so perfektionistisch wie bei uns. So haben wir beispielsweise am Ende noch einen spontanen Song in Turkana performt, den wir letzten Sonntag im Gottesdienst gesungen haben. Auch wenn es keine musikalische Glanzleistung war, hat es trotzdem Spaß gemacht und wir konnten so unsere Leidenschaft für Jesus weitergeben. Als der Lobpreisabend vorbei war und wir zurück in unsere Zimmer gegangen sind, wurde Marlena von einem Skorpion gestochen, der auf ihrem Kopfkissen saß. Nach 15 min ist sie zusammen mit Jannus auf einem Boda Boda (Motorrad) zum Krankenhaus gefahren. Dort ging es alles relativ schnell. Sie hat ein paar Spritzen in die Hand bekommen und noch Schmerzmittel für zuhause und dann wurde sie wieder entlassen. Am Samstag gab es nochmal eine Spritze, aber insgesamt scheint es gut zu verheilen.


Vielen Dank fürs Begleiten und liebe Grüße!

Dank

  • gutes Gelingen bei den Aufgaben dieser Woche
  • knüpfen von Kontakten zu unseren Turkananachbarn
  • dass Gott uns immer wieder herausfordert

Bitte

  • Gesundheit für unsere immernoch Kranken
  • weniger Mücken oder weniger Nebenwirkungen von Malerone
  • Marlenas Finger
  • Planung für einen Outreach für Turkanakinder
  • Joshis Füße (minimal besser aber heilen sehr langsam)