Wie sieht die Versorgung aus?

Die allermeisten der Flüchtlinge sind auf die Versorgung UN (United Nations) angewiesen. Das liegt daran, dass es den Flüchtlingen nur mit einer Sondergenehmigung gestattet ist zu arbeiten und es gibt auch nur wenige Arbeitsstellen im Auftrag der UN. 12% der Leute haben sich trotzdem mit einem Geschäft selbstständig gemacht. Viele verdienen sich aber auch etwas dazu wegen der geringen Menge an Versorgung. Die UN gibt aber auch Lebensmittel aus, die Menge ist da über all die Jahre gesunken. Die Menschen erhalten Lebensmittelkarten, für diese bekommen sie einmal im Monat eine Grundversorgung an Lebensmitteln. Diese reicht für ein bis zwei Wochen. Das ist auch der Grund, warum es in letzter Zeit öfters Proteste gab, weil die Versorgung einfach nicht ausreichend ist. Immer wieder haben wir gehört wie herausfordernd es für die Frauen ist nicht die eigenen Kinder versorgen zu können.

Ebenfalls wird die Menge an Wasser, die ihnen zur Verfügung steht, rationiert. Es wird an der Größer der Familie berechnet. Auch da ist Sparsamkeit notwendig, denn es ist nicht genug, um sorglos zu trinken, kochen, sich und Kleidung zu waschen. Es ist für die Leute an großen zentralgelegenen Pumpen zu bekommen. Wenn wir durch die Straßen fahren, sehen wir oft Fahrräder mit vielen Wasserkanistern drauf oder Kinder, die sie hinter sich herziehen, es gehört, so wie vieles hier, einfach mit zum normalen Straßenleben dazu.

Leider sieht es bei der gesundheitlichen Versorgung kaum anders aus, wieder steht es unter dem Motto „zu wenig für zu viele“. Wenn wir an einem der beiden Krankenhäuser vorbeikommen, sitzt schon eine Gruppe davor. Sie werden also in Krankenhäusern versorgt und es werden ihnen auch Workshops in diesem Bereich angeboten.

Dafür ist die Versorgung im Bereich der Bildung um einiges besser. Wenn wir am Morgen ins Camp gefahren sind haben wir die Schüler in unterschiedlich farbigen Uniformen gesehen. Das war für uns immer ein Grund zur Freude, denn es hat etwas Normalität gezeigt und diese ist hier ja selten. Auch eine Ausbildung ist im Camp möglich. Schulbildung ist für manche auch ein Grund hierher zu kommen, denn zum Beispiel gibt es nicht so viele Schulen im Südsudan.

 

 

Wie wohnen die Menschen?

Auf jeder Bodafahrt genießen wir es sehr so viel von der Lebens- und Wohnweise zu sehen. Denn keine der Ecken sieht gleich zu einer anderen aus. Die verschiedenen Nationalitäten wohnen beieinander, aber es liegt auch daran, wann die Menschen dorthin gezogen sind. Zum Beispiel sieht das Camp 1 ganz anders aus. Hier gibt es hohe Bäume und auch die einzelnen Grundstücke sind recht groß im Gegensatz zu den anderen. Ein großes Grundstück kostet da 1000$, sie bekommen zwar jeder einen Ort zum bauen aber mit der Zeit wird damit auch gehandelt. Auch aus welchen Materialien die Häuser gebaut sind ist unterschiedlich. Viele sind aus Lehm gebaut oder aus Wellblech, welches auch teilweise gestohlen wird. Es ist selten, dass ein Haus allein für sich steht, sondern öfters stehen da mehrere Häuser zusammen auf einem Stück Land. In einzelnen Compounds sind sogar kleine Gärten angelegt oder ab und zu sieht man Blumen, wenn man von der Straße reinschaut. Das Leben findet hier zum größten Teil draußen statt, man sieht oft von weitem die Wäsche trocknen und gekocht wird da auch.

Dem Wetter sind sie durch diese Bau- und Lebensweise sehr ausgesetzt. Wenn es bei unseren Schulungen geregnet hat kamen oft weniger weil die Teilnehmer sich im ihr Haus kümmern mussten oder weil die üblichen Wege nicht mehr passierbar waren. Teilweise konnten wir selber nicht zum Gottesdienst kommen, weil die Straßen zu überflutet waren. Dadurch sind dann auch Camp eins und drei voneinander getrennt.

 

Wir erfreuen uns immer wieder auf unseren Wegen wie viele Kirchen es hier gibt. Am Sonntag hört man es aus vielen Ecken singen oder man erkennt die großen Poster mit Bibelversen an den Straßenrändern.

In den acht Wochen, in denen wir manche Dinge immer wieder im Camp sehen sind sie einfach normal geworden. Zum Beispiel das da immer mal wo ein Haufen Müll brennt oder einem Menschen entgegen kommen die man nur als „Legend“ bezeichnen kann. Sie sind meistens besonders gekleidet (Militäroutfit), sind mit ihren Geschichten und dem, was sie sich vorgenommen haben etwas aufdringlich und eher selten weiß man in welcher Welt sie sich befinden. Wir erleben aber viel mehr nettes Grüßen oder Zurufen und wirklich selten, dass da Menschen unangenehm werden.

 

Rund um kann man sagen, dass uns das Camp über all die Zeit vertraut geworden ist, denn wir genießen die Fahrten. Sogar im Busch weiß man wo die „Buschpolizei“ steht und von den Einheimischen 50 KSH (Keniaschilling) verlangt oder wo man schon fast mit einer Kamelherde rechnen kann.

So vieles ist über die Zeit vertraut geworden und jetzt ist es schon an der Zeit sich wieder zu verabschieden.

Danke:

  • für die Möglichkeit Schulprogramm zu machen
  • Ermutigung für uns durch Glaubensgeschwistern
  • herzliche Begegnungen in der Kirche, im Camp und in der Nachbarschaft
  • gemeinsame Zeit als Team (Wanderung auf einen nahegelegenen Berg)
  • Gesundheit
  • allein und gemeinsam im Glauben wachsen

 

Bitte:

  • Joshis (heute, 26.06.) und unsere Heimreise (Sa)
  • gutes Abschiednehmen
  • Carls Zeit nach unserer Abreise
  • gutes Abschließen des Missionseinsatzes in Österreich
  • gutes Ankommen in Deutschland
  • dass die Dinge, die gestartet werden konnten, weitergeführt werden