Hai la treabă!
Die zweite Woche in Rumänien ist wie im Flug vergangen und hat am Wochenende mit einem schönen „Außeneinsatz“ auf uns gewartet.
CVJM – Gemeinsam Leben
Anja – Deborah – Lena – Tabea
In unserer zweiten Woche in Keresztúr ist ein bisschen mehr Alltag eingekehrt. Am Montag hieß es das erste Mal: Früh aufstehen. Wer zu Bibelschulzeiten über das Frühstück um 7.45 Uhr gestöhnt hat, wusste diese Uhrzeit nun zu schätzen. Unsere Fahrt von Arkeden, wo wir untergebracht sind, nach Keresztúr zum Jugendhaus dauert auch nach rumänischer Fahrweise dank Schotterpiste inkl. Schlaglöchern (ja, man muss nicht erst nach Afrika um sich einen Geländewagen zu wünschen) und Verkehr gute 35 bis 40 Minuten. Um pünktlich zur Morgenandacht um 8 Uhr im Jugendhaus zu sein, gibt es also um 6:45 Uhr bereits Frühstück, damit wir gegen 7:15 Uhr im Auto sitzen.
Die Mitarbeiter beginnen den Tag immer mit einer kleinen Andacht und Gebet. Danach zieht jeder dorthin los, wo er an dem jeweiligen Tag tätig sein wird – ob in einer der Kinderarchen, in Arkeden (wo hauptsächlich die Jungs aus dem Bauteam beschäftigt sind) oder im Second-Hand-Laden, über welchen die Arbeit des CVJMs mitfinanziert wird.
Wir vier wurden am Montag in die Bereiche aufgeteilt, in denen wir die nächsten Wochen mithelfen werden. Jede Woche sind wir in einem anderen Bereich – es wird also definitiv nicht langweilig – und wechseln uns so mit den Aufgaben ab. Nachdem jeder seinen Rhythmus erhalten hat, haben wir noch beim Putzen und Unkrautjäten geholfen.
Tabea war diese Woche in Czekefalva in der Kinderarche. Dort konnte sie mit den Kindern nicht nur das Wort „Eichhörnchen“ üben, sondern hat auch gemerkt, wie gut man mit Kindern connecten kann, ohne die gleiche Sprache zu sprechen. Ob beim Spielen, in der Lernzeit oder beim gemeinsamen Essen.
Lena und Deborah waren unsere Helden diese Woche. Die beiden haben unglaublich viel geputzt, sind Mäusen auf den Pelz gerückt und haben einige Kilos an Kartoffeln geschält, um die gesamte Mitarbeitermeute zu füttern – teilweise ohne zu wissen, wie viele Personen eigentlich satt werden müssen.
Nicole und Anja haben gemeinsam kistenweise Klamotten im Second-Hand-Laden ausgemistet und sortiert. Am Donnerstag kam ein LKW mit Anhänger, welcher Hilfsgüter aus Deutschland gebracht hat. Also wurde ca. drei Stunden lang mit vielen fleißigen Helfern ausgeladen. Von Klamotten und Spielzeug über Möbel und Fahrräder bis hin zur Tischtennisplatte und einem Bagger war alles dabei.
Nach einer Woche wissen wir schon ein bisschen mehr, wie wir uns am besten organisieren und verhalten: Morgens vor dem Frühstück Feuer machen, damit wir abends eine warme Dusche haben; wenn Straßenhunde auf das fahrende Auto zulaufen oder fast davor springen – einfach weiterfahren; always be prepared – man weiß bei allen Plänen nie, was tatsächlich passiert.
Am Donnerstag wurden wir nach der Arbeit von unserem Team vom Haus des Lichts abgeholt, um gemeinsam ans Fackelträgerzentrum (PdF) in Râsnov zu fahren. Hier sind wir das Wochenende über bei einer Frauenfreizeit dabei gewesen, um mitzuhelfen und die Mitarbeiter vor Ort zu unterstützen. Wir haben uns in der Küche und beim Tischdienst abgewechselt, Tabea hat spontan einen Kuchen für 100 Frauen gebacken und Katharina auf rumänisch mit Lobpreis gemacht. Zwischendurch konnten wir auch ein bisschen etwas vom Programm mitbekommen. Birgitt G., die während unserer Bibelschulzeit bereits das Johannesevangelium unterrichtete, hat zum Thema „…damit ihr in mir Frieden habt“ gesprochen. Dabei hat sie uns mit der Botschaft ermutigt, dass wir trotz aller Umstände in unserer Welt und Gesellschaft einen sicheren Anker in Jesus Christus haben. Jesus hat die Welt und alles, was uns hier bedrückt, überwunden und uns durch seinen Weg ans Kreuz und seine Auferstehung befreit, sodass wir wissen, wo wir eines Tages, wenn unsere Zeit auf der Welt abgelaufen ist, hingehen. Und auch in dieser Welt sind wir nie alleine, wenn wir uns für ein Leben mit Jesus entschieden haben. ER ist immer an unserer Seite und geht mit uns durch jede Situation.
Haus des Lichts
Lea – Katharina – Rahel
Am Montag der zweiten Woche ging es für uns Mädels los zum ersten offiziellen Arbeitstag. Wir starteten um 8 Uhr mit der wöchentlichen Andacht für Mitarbeitende im Haus des Lichts. Unten im Haus befindet sich ein schöner alter Gewölbekeller, der als Kapelle dient. Nach der Andacht erhielten wir einen Wochenüberblick und eine erste Aufgabenverteilung. Anschließend ging es los auf die Farm.
Die Farm ist das aktuelle Aufbauprojekt vom Haus des Lichts mit dem Ziel, dort ein ergotherapeutisches Angebot für die Jugendlichen mit Beeinträchtigung zu schaffen. Seit rund 5 Jahren wird das grüne Stück Land außerhalb der Stadt Sighișoara von Felix und vielen Helfern aufgebaut. Heute steht bereits ein Häuschen im Schweden-Stil, ein Bauwagen, der zu einer Küche umgebaut wurde, eine Werkstatt in Containern, ein Stall, eine Kapelle und eine große Rasenfläche mit Spielplatz, Volleyballfeld und Lagerfeuerstelle. In den letzten Jahren konnten bereits einige Jugendgruppen im Rahmen einer Freizeit oder Klassenfahrt hier ihre Zelte aufschlagen.
Unsere Baustelle ist die kleine Kapelle, deren Innenleben noch fertiggestellt werden soll. Dafür sind wir die ganze Woche über fleißig am Werkeln – Sägen, Hämmern, Streichen, Hobeln. Für viele von uns ganz neue Tätigkeiten. Abends ist unser Körper verspannt und erschöpft, aber wir sehen, was wir geschafft haben.
Schöne Pausen zwischendurch bieten die Pferde, die auf der Koppel stehen und neugierig zusehen, wie wir das rießige Zirkuszelt mit dem Hochdruckreiniger bearbeiten und anschließend die Löcher flicken. So langsam gewöhnen wir uns aneinander und vielleicht beginnt ja bald eine kleine Pferdefreundschaft. Unser Abenteuer auf dem Reiterhof hat in jedem Fall begonnen.
In der nächsten Woche findet auf der Farm die große Freundesfeier vom Haus des Lichts namens „Maialis“ statt. Eingeladen sind dazu alle Freunde, Partner, Klienten und Interessierten des Projekts. Damit die rund 300 erwarteten Gäste sich auf der Farm wohlfühlen, muss noch so einiges geschafft werden.
Leider spielte das Wetter in der letzten Woche mehr April als Mai. Um auf die Farm zu kommen, fuhren wir teilweise bei sturzbachartigem Regen durch große Schlammpfützen – immer in der Hoffnung, nicht stecken zu bleiben.
Am Mittwoch erhielten wir zusätzliche Unterstützung durch eine Gruppe junger Erwachsener, die ein FSJ beim Wörnersberger Anker e.V. machen. Mit vereinten Kräften stemmten wir das große Zirkuszelt in die Höhe und befestigten die Planen pferdefest. Ein Etappenziel haben wir damit geschafft. Nächste Woche geht es dann schon in den Endspurt der Vorbereitungen. Wir sind gespannt!
P.S: Wenn ihr mehr über unser Wochenende bei der Frauenfreizeit wissen wollt, dann lest gerne den letzten Abschnitt des „CVJM – Gemeinsam Leben“ weiter oben.
#DankeJesus
– Für Freude am Arbeiten und Werkeln
– Für Freude an den Pferden und anderen Tieren (HdL)
– Dass auf der Frauenfreizeit so viele Teilnehmerinnen waren und Jesus besser kennenlernen konnten.
– Für Bewahrung auf den Fahrten
#SorgenUndGedankenDieZuJesusKommenDürfen
– Gesundheit im Team
– Gutes Wetter für Maialis und Kraft für die Vorbereitungen
– Ein großes Anliegen ist es, Einheit im Team durch Jesus zu bewahren.