Ziua cea mare! – oder auch: A nagy nap!
Unsere dritte Woche in Rumänien war vollgepackt mit Aufgaben, Begegnungen und viel praktischer Arbeit – denn der große Tag von Maialis rückte immer näher. Auf der Farm wurde gewerkelt, gestrichen, geschleppt und organisiert, aber auch gemeinsam gelacht, Kaffee getrunken und der Blick aufs Wesentliche geschärft.
Das Team vom CVJM ist derweil mit der neuen Woche in neue Aufgabenbereich gestartet. Für die vielen Maialis-Vorbereitungen haben wir sogar projektübergreifend zusammengearbeitet: Die Bibelschülerinnen und Freiwilligen vom CVJM halfen teilweise auf der Farm und in der Küche mit und haben auch an Maialis selbst kräftig unterstützt. Hier ein Einblick in unsere Woche:
CVJM – Gemeinsam Leben
Anja – Deborah – Lena – Tabea
Für Lena ging es diese Woche in die Kinderarche nach Fiatfalva.
Kinderpuppen nähen, Tischkarten basteln und eine Besprechung für die Kinderfreizeit standen vormittags auf dem Programm. Am Nachmittag ging dann der Trubel mit den Kindern los. Auch wenn es viele Ähnlichkeiten zu ihrem Beruf als Erzieherin gab, war es doch eine ganz neue Erfahrung: die ganz andere Kommunikation, weil man nicht dieselbe Sprache spricht, aber auch die Armut der Kinder zu sehen, war herausfordernd.
Tabea blieb in Arkeden und hatte dort die Aufgabe, neben Haushalt und Putzen, ein warmes Mittagessen für die „Baujungs“ zu zaubern. Wichtig dabei ist: gaaaanz viel Fleisch, sonst essen sie es nicht. Eine Schwierigkeit stellt die ungewisse Anzahl an Personen dar. So waren es am Mittwoch plötzlich acht Personen mehr beim Essen, die spontan zur Besichtigung des Geländes da waren.
Anja war diese Woche „flexibel“ und hat hauptsächlich mit Deborah im Second-Hand-Laden mitgeholfen. Die ganzen Kisten, die letzte Woche aus dem LKW ausgeladen wurden, mussten ausgepackt und sortiert werden. Auch wenn es am Anfang der Woche nicht so aussah, war am Donnerstag alles hergerichtet für den nächsten Verkauf. Die Kunden standen bereits eine Stunde vor Öffnung mit leeren Einkaufstaschen vor dem Tor und warteten. Nach dem Verkauf ist vor dem Verkauf – und so war aufräumen der durchwühlten Kisten und Regale angesagt.
Besonders für uns diese Woche war der Besuch von Katja, Birgitt und Ana aus Österreich, die ein paar Tage Urlaub in Rumänien gemacht und im Pfarrhaus gegenüber von uns – übernachtet haben. Wir haben nicht nur eine warme, eingeheizte Wohnung nach Maialis, sondern auch die Gemeinschaft und Gespräche mit ihnen sehr genossen.
Spontan haben wir Ana zu unserem Hauskreis am Mittwoch eingeladen, um ihre Lebensgeschichte und auch ihren Weg mit Gott zu hören. Lest gern im Beitrag vom Haus des Lichts mehr dazu. 🙂
Am Donnerstag haben Tabea und Anja das Bibelschulteam in Schäßburg mit den Vorbereitungen für Maialis unterstützt.
Abends kam der Rest (Deborah und Lena) auch mit nach Schäßburgburg, wo wir von unserem Besuch aus Österreich in ein Restaurant eingeladen waren. Mãmãligã – ein typisches rumänisches Gericht (Maisbrei) stand hoch im Kurs und zum Nachtisch gabs Papanași – das müsst ihr unbedingt mal probieren!
Freitags sind wir alle gemeinsam zum Haus des Lichts gefahren und haben dort mitgeholfen, um Gulasch für 180 Leute für Maialis vorzubereiten. Es wurde viel geredet, gelacht und geweint – wofür allerdings der geschnittene Eimer Zwiebeln verantwortlich war… 😂
Endlich war das große Fest da: MAIALIS
Ihr dürft gerne beim Haus des Lichts mehr über den Tag lesen. 🙂
Noch eine kurze Geschichte von uns am Abend:
Nachdem wir müde und durchgefroren abends auf der Rückfahrt im Auto saßen, stand plötzlich ein Polizist mitten auf der Straße und hat uns aus dem Verkehr gezogen.
Es gibt zwar keine stationären Blitzer in Rumänien, aber der rumänische Fahrstil macht sich doch an der ein oder anderen Stelle „bezahlt“, wie wir an dieser Stelle mitbekommen haben…
Am dritten Sonntag im Monat findet der Gottesdienst in Arkeden (also sozusagen bei uns Zuhause 😉 statt.
Das Beeindruckende war zu sehen, dass ein bunt gemischter Haufen Menschen gemeinsam Gottesdienst gefeiert hat: alt und jung (es kamen einige Jugendliche aus der Roma-Siedlung), Deutsch und Ungarisch, groß und klein.
Und das, obwohl der Gottesdienst in liturgischer Form mit Abendmahl ca. 2h gedauert hat. Natürlich gab es im Anschluss an den Gottesdienst auch noch Abendessen – Gemeinschaft und vor allem Tischgemeinschaft, wird hier sehr groß geschrieben.
Haus des Lichts
Lea – Katharina – Rahel
Der Montag begann wie gewohnt um 8 Uhr mit einer gemeinsamen Andacht im „Haus des Lichts“. Danach folgte eine ausführliche Wochenbesprechung, denn jeder sollte genau wissen, was in den Tagen vor Maialis ansteht.
Anschließend fuhren einige zur Farm, andere ins Kaufland, um Wasser und Sprudel für über 300 erwartete Gäste zu kaufen. Das war definitiv ein kostenloses Workout: Flaschen in die Einkaufswägen, dann in den Sprinter und schließlich ab in den Erdkeller der Farm.
Auf der Farm wurde unterdessen mit Hochdruck an der Kapelle gearbeitet, die bis Ende der Woche fertig werden sollte. Eine besonders schöne Überraschung war der Besuch von Katja und Birgitt, die nicht nur sich selbst und gute Laune, sondern auch Süßes und Kaffee mitbrachten – perfekte Stärkung für Zwischendurch.
„Für einen Rumänen sind drei Dinge wichtig, wenn Besuch kommt“, erklärte uns Martin, der Gründer der Arbeit „Viața are Sens“:
„dass die Toilettenhäuschen gerade stehen, der Zaun ordentlich und der Rasen gemäht ist“.
Also ging es am Dienstag ans Zaunstreichen. Vier von uns griffen zu Pinsel und Farbe, um das Weiß der Koppelumzäunung in frischem Glanz erscheinen zu lassen. Auch wenn die Arbeit selbst nicht schwierig war, forderte ein ganzer Tag voller Streichen doch seinen Tribut – körperlich und kleidertechnisch. Um für diese Aufgabe richtig ausgestattet zu sein, rüsteten sich Lea und Katharina daher kurzerhand mit alten Arbeitspullis von Stefan aus.
Am Mittwoch wurde die Decke der Kapelle, inzwischen fertig gestrichen, mit Lichtern versehen. Danach wurden die übrigen Baumaterialien rausgeräumt und die Kapelle mit Stühle/Sessel ausgerüstet.
Gleichzeitig arbeiteten Jannis und Rahel im Lager: Eine große Spendensendung aus Deutschland kam an. Bananenkisten wurden geschleppt, sortiert, gestapelt – hoch, runter, links, rechts. Zum Glück kamen für die Lieferung am Nachmittag viele helfende Hände zusammen, sodass vier Hänger und drei Busse in weniger als zwei Stunden ausgeladen und fürs erste verräumt waren.
Nach einem vollen Arbeitstag hatten wir am Abend noch ein besonderes Hauskreis-Treffen: Ana, eine ehemalige Mitarbeiterin vom Tauernhof (ebenfalls ein Fackelträgerzentrum in Österreich), hat mit uns Einblicke in ihre Lebensgeschichte geteilt. Dabei berichtete sie nicht nur von bewegenden persönlichen Erfahrungen mit Jesus, sondern auch von tiefen Erkenntnissen, die sie bisher gewinnen durfte. Besonders wichtig war ihr die Erkenntnis, dass alle Umstände, auch wenn sie noch so blöd scheinen, uns dienen müssen, um dadurch Jesus ähnlicher zu werden. Dies durfte sie zunächst bei ihrem, inzwischen an Krebs verstorbenen, Ehemann und über die Zeit auch in ihrem eigenen Leben sehen. Den Abend schlossen wir mit einem persönlichen Austausch über die Pläne und Ungewissheiten für die Zeit nach Rumänien und der klaren Ermutigung von Ana, Jesus auch darin ganz zu vertrauen.


Donnerstags bekamen wir Verstärkung von Tabea und Anja. Während Lea und Anja letzte Putzarbeiten in der Kapelle übernahmen, bewies Nicole ihre Fahrkünste auf dem Rasenmähertraktor. Derweil widmeten sich Tabea und Rahel dem Spielplatz-Check. Natürlich nicht nur mit Blick, sondern mit vollem Körpereinsatz. Fachlich geprüft – und größtenteils für sicher befunden.
Am Freitag mussten trotz Regen alle letzten Vorbereitungen für Maialis getroffen werden und nach einem langen, kalten, aber auch produktiven Arbeitstag war das meiste für Maialis „schon“ um 19 Uhr erledigt.
Samstags war das Wetter entgegen unserer Hoffnungen leider nicht besser und so war auch der Maialis Festtag verregnet und kalt. Dementsprechend waren leider weniger Besucher als erwartet da. Nichtsdestotrotz war es ein schöner Tag: Ein gemeinsamer Gottesdienst in der extra dafür fertiggestellte Kapelle eröffnete die Veranstaltung. Während des Gottesdienst gestalteten alle Bibelschüler gemeinsam die Kinderstunde im dafür aufgebauten kleinen Zirkuszelt. Da sogar Jugendliche aus dem ungarisch sprachigen Teil gekommen waren, musste spontan in zwei Sprachen übersetzt werden – aber Spontanität ist in Rumänien kein Problem. Nach einem kurzen Einstieg mit Bewegungslieder, erzählten wir die Geschichte von Petrus und Jesus auf dem Wasser aus Matthäus 14 mit dramatischer Mimik und Gestik, um das gemischte Publikum an rumänisch-, ungarisch-, deutsch-sprachigen und gehörbeeinträchtigten Kindern zu erreichen. Anschließend gab es einen kleinen Input und verschiedene Spiele, bevor wir direkt in das Kinderprogamm am Nachmittag übergingen: Gipsfiguren bemalen.
Neben dem Kinderprogramm und verschiedenen weiteren Angeboten und bunten Programmpunkten, wie beispielsweise traditionelle Siebenbürger-Tänze, Bogenschießen und Lagerfeuer wurde das Fest mit typisch rumänischem Essen abgerundet: verschiedene Gulaschvarianten, Krautwickeln, Krautsalat und Mămăliga (Maisbrei).
Nach dem Ende des Festes und ersten kleinen Aufräumaktionen wurden wir nicht nur mit einem gemeinsame Pizzaessen, sondern auch von mehreren wunderschönen Regenbögen überrascht. So ging ein langer Tag, auf den wir lang hingearbeitet hatten, schön und erfüllt zu Ende.
#DankeJesus
– Für das Gelingen bei der Vorbereitungen für und der Durchführung von Maialis
– Für besseres Wetter als angekündigt, sodass alle Außenvorbereitungen für Maialis mehrheitlich trocken abgeschlossen werden konnten
– Für Kraft und Durchhalten trotz der zurückliegenden anstrengenden Tage und Mithilfe bei der Frauenfreizeit am letzten Wochenende
– Für die gute Gemeinschaft – im Team und mit den Mitarbeitern vor Ort
– Für den Besuch von Birgitt, Katja und Ana aus Österreich
#SorgenUndGedankenDieZuJesusKommenDürfen
– Viele von uns wissen noch nicht (sicher), wie es nach dem Praxissemester in Rumänien weiter gehen wird. Trotz nötiger Planungsschritte für die Zeit danach, wollen wir aber auch ganz hier sein und wünschen uns gleichzeitig Weisheit und Gottes Führung
– Ruth Joelle (jüngste Tochter von Schasers) ist zur Zeit im Krankenhaus, da sie schon seit längerem immer wieder angeschlagen und jetzt sehr krank ist (CVJM)
– Auch viele Bibelschüler und Mitarbeiter sind angeschlagen oder liegen schon krank im Bett
– Besonders mit den Kindern in der Kinderarche braucht es Gottes Liebe und Geduld für einen guten Umgang (CVJM)
– Einheit im gesamten Rumänien-Team trotz verschiedener Projekte, Standorte und Persönlichkeiten