Vine vara! – oder auch: Jön a nyár!
See the sun now bursting through the clouds – was die Band Hillsong Young & Free in ihrem Song „This is Living“ 2016 zur Ehre Gottes gesungen hat, konnten wir diese Woche ganz real und praktisch erleben. Neben Regen hatte die Woche aber auch noch mehr zu bieten…
CVJM – Gemeinsam Leben
Anja – Deborah – Lena – Tabea
Nachdem sich die letzte Woche mit Regen verabschiedet hat, wurden wir in der neuen mit Regen begrüßt. Auf dem Rasenstück zwischen Scheune und Pfarrhaus hatte sich zwischenzeitlich ein kleiner Teich gebildet, in dem man, hätte es nicht bald aufgehört zu regnen, bestimmt baden können.
Diese Woche war die erste Woche, die wir alleine in Arkeden waren: Kein Besuch, keine Nicole, keine Rahel. Dafür waren die Tage lang, sodass wir uns teilweise kaum gesehen haben. Neben Einkaufen und Babysitten hat ein Arztbesuch und eine spontane Fahrradreparier-Aktion den Feierabend verzögert. Auch hatte sich der Krankenstand wenig verändert. Während sich die einen langsam besser fühlten, erwischte es die anderen.
So verbrachten Tabea und Anja einen guten Teil der Woche gemeinsam in Arkeden, haben den Haushalt möglichst am Laufen gehalten und sich auskuriert, während Lena und Deborah im Second Hand und der Kinderarche waren.
Lena hat die Zeit im Second Hand sehr genossen. Besonders der Tag, an dem sie mit zwei Mitarbeitern zusammen nach Schäßburg (RO: Sighisora) fahren konnte, um Hilfsgüter vom Viața are Sens Lager abzuholen, war für sie sehr einprägsam. Sie konnte so überraschenderweise nicht nur die anderen Bibelschülerinnen sehen, sondern auch nochmals erleben, welches Miteinander zwischen den Projekten herrscht. Wie man sich hilft und welche Freude, Dankbarkeit und Verbundenheit die Mitarbeiter einander gegenüber gezeigt haben, obwohl man sich nur gelegentlich sieht, war berührend. Es wurde gemeinsam angepackt und auf allen möglichen Sprachen kommuniziert und Wertschätzung ausgedrückt.
Diese Woche wollen wir euch noch in einen Tag in der Kinderarche mit hinein nehmen.
Der CVJM – Gemeinsam Leben hat zwei Kinderarchen aufgebaut. Diese stehen in den Nachbardörfern Fiatfalva (RO: Filiaș) und Cesekefalva (RO: Cecheșt).
Hier kommen an vier Tagen in der Woche die Roma-Kinder der jeweiligen Dörfer. Allerdings merkt man auch, dass gerade die Mädchen immer wieder nicht kommen können, weil sie häufig als Unterstützung im Haushalt oder mit den kleineren Geschwistern benötigt werden.
Die Archen werden von den Mitarbeitern selbst in Schuss gehalten. Wenn wir morgens nach der Andacht dort ankommen, ist also erst einmal anpacken und vorbereiten angesagt. Sowohl Tagesaufgaben wie putzen, fegen und aufräumen, als auch größere Projekte wie Unkrautjäten und Bastelarbeiten stehen an. Zudem wird die tägliche Themeneinheit und aktuell die anstehenden Sommerfreizeiten vorbereitet.
Vormittags beten die Mitarbeiter gemeinsam für die Kinder und den anstehenden Nachmittag.
Gegen 13 Uhr geht es dann los: Ein wuseliger Haufen stürmt die Arche und gemeinsam wird erst einmal gespielt und getobt – je nach Wetter drinnen oder draußen. Fußballspielen, schaukeln, malen, Kartenspielen etc. stehen hoch im Kurs. Um Viertel vor 2 waschen sich alle flugs die Hände und schnappen sich einen Stuhl, damit die Themeneinheit beginnt. Eine der Mitarbeiterinnen hat eine Geschichte aus der Bibel vorbereitet. Dabei wird die Geschichte aktuell mit einer Themenreihe über Gefühle verbunden. So hören die Kids nicht nur etwas über die Liebe und Persönlichkeit Jesu, sondern lernen auch mehr über Wut, Trauer, Freude und Liebe. Anschließend gibt es eine Obstpause. Lecker Apfel für jeden, bevor es nochmal an die Konzentration geht: Die Lernzeit steht an. Hier können die Kinder ihre Hausaufgaben machen, wenn sie welche haben. Ansonsten haben die Mitarbeiterinnen etwas vorbereitet, um z. B. die Zahlen oder Farben zu lernen. Zum Schluss gibt es noch ein gemeinsames Mittagessen. Es wird gebetet, gemampft und anschließend auf drei Sprachen für das Essen gedankt. Dann geht es um 16 Uhr für die Kinder wieder nach Hause. Wir räumen noch alles auf, putzen einmal kurz durch und machen uns auf den Rückweg zum Jugendhaus.
Als am Freitag langsam ein Wetterumschwung kam, konnte die Seele aufatmen. Auch wegen der angesetzten Kompasszeit. Die Kompasszeit, die wir bereits vom Schloss kannten, sind ca. drei Stunden, die für Gott reserviert sind. Eine Zeit, in der man die persönliche Stille vor IHM sucht, Situationen und Themen mit ihm reflektiert und hinschaut, was für die nächsten Wochen ggf. korrigiert werden kann oder dran ist. Eine Zeit, in der man seinen inneren Kompass zückt und prüft, ob man noch auf dem richtigen Weg ist.
Nachdem Lena und Anja nachmittags in Schäßburg den Auftakt der Kulturtage angeschaut haben, sind sie mit 2,5 kg Tiefkühlpommes zurückgekommen. Einem gemütlichen Filmabend stand also nichts im Weg.
Am Samstag haben wir die Sonne und Wärme genossen: Während Lena mit den anderen zum Wandern, Klettern und Radfahren in die Bicaz-Schlucht ist, hat sich das inoffizielle Lazarett in Arkeden am Frühstücken in der Sonne gefreut, Fenster und Türen aufgerissen und nachmittags das Teehaus in Kreisd besucht. Bei Tee, Kaffee und Holundersaft haben wir nicht nur Rhababerkuchen, sondern auch die urige Umgebung und den Tapetenwechsel genossen.
Die Woche haben wir mit dem Jugendgottesdienst im Jugendhaus abgeschlossen. Ein gemeinsames Anspiel mit den Freiwilligen, Hotdogs und viele junge Leute aus den Roma-Siedlungen haben den Abend geprägt, an dem wir von den krassen Unterschieden der Reichtümer in Gottes Reich vs. unserem irdischen Verständnis gehört haben.
Haus des Lichts
Lea – Katharina – Rahel
In dieser Woche bekamen wir Einblicke in die Arbeit der Spendentransporte und dem dazugehörigen Lager, welches von Jannis Kluf geleitet wird. Er war selbst Bibelschüler auf Schloss Klaus und hat das Praxissemester in Rumänien gemacht ;-). Sein Herzensprojekt ist es, die regelmäßigen Kleider- und Sachspenden, die seit vielen Jahren von Deutschland kommen, in einem Lager zu sammeln, zu sortieren und anschließend in ganz Rumänien an die verschiedenen Hilfsprojekte und Partnerorganisationen weiterzuleiten. Für Jannis ist es ein echter Segen, so viele Hilfsgüter zu bekommen. Vieles kommt durch den deutschen Verein „Kinderhilfe Sighisoara“.
Bei einer Verteilung durfte Lea am Montag live dabei sein. Dafür ging es gute 4 Stunden mit dem vollgepackten Transporter in den Süden Rumäniens nach Horezu. Mit den Hilfsgütern wird ein Projekt für Roma-Kinder unterstützt.
Dienstag und Mittwoch waren wir daran, die gefüllten Kleiderkartons im Lager nach Sommer und Winter zu sortieren. Momentan können die Sommerkleider an Großhändler verkauft werden, um mit dem Erlös einen Teil der rumänischen Mitarbeitenden zu bezahlen.
Am Donnerstag bekamen wir dann die volle Ladung ab: Ein sehr großer LKW war, zugepackt mit über 1500 Bananenkisten, Möbelstücken und Fahrrädern, für mittags aus Deutschland angekündigt. Hierfür kamen viele helfende Hände, die mitanpackten und innerhalb von 3 Stunden alles im Lager in die Höhe stapelten. Es war wirklich erstaunlich zu sehen, wie viele Kisten das waren und ich kann mir gar nicht vorstellen, wie viele Menschen in Deutschland dahinterstecken mochten. Das alles ist nur möglich, weil eine gutherzige Frau in Deutschland sich seit vielen Jahren bereit erklärt, diese Aktion zu koordinieren.
Freitags ging es schließlich wieder auf die Farm. Wir hatten schon länger keinen Kontakt mehr zu den Pferden und so freute ich mich über die Möglichkeit, sie zu striegeln und weiter Beziehung aufzubauen. Nach einem ausgiebigen Vormittag dort ging es dann über ins Wochenende.
In Sighișoara waren die jährlichen Kulturtage angesagt und so sammelten wir uns nachmittags alle zur Eröffnungsfeier der Siebenbürger Sachsen-Tanzgruppe am Marktplatz auf der Burg. Es war ein schönes Spektakel!
Am Samstag ging es hoch hinaus in die Karpaten. Nach gut 2 Stunden Autofahrt wanderten wir zunächst ein Stück den Berg hinauf, bevor der Klettersteig begann. Oben am Gipfelkreuz angekommen, fädelte Beni die vergangenen Erfahrungen in eine Andacht ein, die zur Reflexion anregte. Mir fiel direkt der Psalm ein: „Ich schaue hinauf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.“ Ist nochmal eindrücklicher, wenn man wortwörtlich am Felsen hängt und sich fragt, ob man da lebend oben ankommt.
Auf dem Rückweg radelte die Hälfte der Gruppe, angeführt von Beni, gute 70 km zurück bis nach Arkeden. Es war eine überraschend lange und doch so wertvolle Fahrradtour. Mit super Stimmung im Team düsten wir die Karpaten runter und sammelten uns alle 25 km zu einem Motivationsjubel. Am Ende kamen alle erschöpft, aber glücklich am Ziel an!
Der Sonntag wurde schließlich mit einem Jugendgottesdienst in Keresztúr gekrönt. Mich bewegt es immer wieder, die vielen jungen Menschen aus Roma-Familien zu sehen, die von Beni Gottes Wort vermittelt bekommen. Das gemeinsame Essen im Anschluss, traditionell Hotdogs, ist eine wunderbare Art, den Sonntag zu beschließen. Müde und satt fuhren wir nach Hause. Eine weitere abwechslungsreiche Woche war zu Ende.
#DankeJesus
– Für Menschen in Deutschland, die die Arbeit hier so treu und intensiv unterstützen und überhaupt möglich machen
– Zunehmende Gesundheit bei den (meisten) Kranken
– Leas Handy ging beim Stapeln der Kisten der Lieferung am Donnerstag verloren und konnte nach einem kurzen Gebet nach 2 Minuten wiedergefunden werden – obwohl es bei all den Kisten die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen war.
– Sonnenschein – rechtzeitig zum Ausflug am Samstag
– Bewahrung, Lebensfreude und Erlebnispädagogik beim Ausflug
#SorgenUndGedankenDieZuJesusKommenDürfen
– Weiterhin sind einige gesundheitlich angeschlagen
– Die Kommunikation in vielen Bereichen ist schleppend und so kommt es immer wieder zu Missverständnissen oder, dass nicht alle (rechtzeitig) informiert werden
– Einheit im gesamten Rumänien-Team trotz verschiedener Projekte, Standorten und Persönlichkeiten