Vară, soare, distracție! – oder auch: Nyár, nap, szórakozás!
Diese Woche war es nicht nur Zeit für neue Aufgaben, sondern auch neue Outfits: Der Sommer ist endlich angebrochen 🙂
CVJM – Gemeinsam Leben
Anja – Deborah – Lena – Tabea
Am Montag und Dienstag waren wir wieder in verschiedenen Bereichen unterwegs: Anja im Second-Hand, Lena in der Hauswirtschaft, Tabea in der Kinderarche und Deborah in Arkeden.
Ab Mittwoch waren wir zu viert in Arkeden:
Tabea und Deborah um das Kinderarchenteam zu unterstützen und die Kinderfreizeit vorzubereiten: Freizeithefte „gestalten“ (einbinden und bekleben) und Stationen vorbereiten.
Lena – unsere Heldin, die ein Lager mit Rahel zusammen von Schimmel befreit hat. Und Anja, die sich um die Wäscheberge und den Haushalt gekümmert hat.
Besonders diese Woche war, dass wir Zeit für Reflexion mit Beni, Christin und Rahel hatten. Gleichzeitig nutzten wir die Gelegenheit, um ihnen persönliche Fragen, sowie über die Arbeit hier zu stellen.
Dabei konnten wir auch über die Menschen, die hier mit uns arbeiten, mehr erfahren:
J. – einer der Baujungs – war seit Beginn der Arbeit von Beni und Christin mit dabei – damals noch als kleiner Junge auf der Kinderfreizeit. Mittlerweile hat er selbst drei Kinder und fast als einziger der Roma-Siedlung eine Festanstellung und regelmäßiges Einkommen. Es war beeindruckend von ihm zu hören, und ihn auch zu erleben, wie er treu und gut seine Arbeit macht und Jesus durch seine fröhliche Art leuchtet. Mittlerweile vertritt er sogar manchmal Beni beim Mittagsandacht halten.
Auch R. hat eine besondere Lebensgeschichte. Sie wurde von ihren Eltern aufgrund von Krankheit ins Kinderheim gegeben und hatte somit nie wirklich Familie. Durch Beni und Christin wurde sie Teil einer Familie, die jedem offen steht. In Gott können wir einen Vater haben, der immer für uns da ist, uns hört und und nie verlässt. Es ist besonders zu sehen, welche Freude sie ausstrahlt.
Am verlängerten Wochenende konnten wir ein paar richtig schöne Dinge unternehmen.
Freitagabend waren wir in der Bergkirche in Schäßburg auf einem Gospelkonzert. Bei dem sogar das Lied „Wie ein Hirsch“ (zwar auf Englisch aber trotzdem 😉 gesungen wurde. Dieses Lied hat uns während unserer Bibelschulzeit viel begleitet.
Samstags unternahmen wir zu viert einen Ausflug ins wirklich sehr gemütliche Teehaus.
Was uns sonst noch beschäftigt:
Seit ca. zwei Wochen sind unsere Mausefallen leider oft „belegt“. Und wenn keine „Baujungs“ da sind, müssen wir die Mäuse, die auf auf dem Mäusekleber festkleben, leider selbst im Feuer beerdigen.
Außerdem ist es mittlerweile in der Nacht in den Wänden ruhig – dafür ist in einigen Räumen ein unbeschreiblich schlimmer Geruch. Vermutlich verwest gerade ein Tier in den Wänden… Tabea und Deborah wurden liebevoll in Anja und Lenas Zimmer aufgenommen.
Am Ende noch ein persönlicher Einblick von Deborah und Tabea in die Rumänienzeit.
Deborah:
Am Sonntag waren wir zum ersten Mal im Gottesdienst in dem Ort Kreisch mit dabei. Die Gemeinde dort ist klein und überaltert. Trotzdem war es für mich ein sehr besonderer Pfingstgottesdienst: Neben der bewegenden Predigt von Beni konnte ich seit Langem mal wieder die Musik in einem Gottesdienst mitgestalten. Und das sogar auf einer Orgel, die ohne Calcanten (eine zweite Person, die den Blasebalg tritt) nicht spielbar ist. Damit also ein Ton erklingt, braucht man immer eine zweite Person. Irgendwie erinnert mich das an Johannes 5,19, wo es heißt: „Der Sohn kann nichts aus sich selbst heraus tun.“ Also Jesus konnte auf der Erde nichts ohne Gott tun – er hat alles immer in Abhängigkeit zu Gott getan.
So können und sollen auch wir hier nichts aus uns selbst heraus oder aus eigener Kraft tun, sondern aus Jesus.
Am Ende des Gottesdienstes hat sich ein alter Herr bei mir mehrmals bedankt und mich in den Arm genommen, weil er sich so über das Orgelspiel gefreut hat. Dabei hat es mir so viel Freude gemacht, in diesem Gottesdienst zu spielen!
Tabea:
Die Zeit hier in Rumänien ist sehr, sehr schön und gleichzeitig auch herausfordernd. Ich merke, dass die Kultur hier doch anders ist und ich vieles nicht verstehe. Mich bewegen besonders die Lebensumstände der Romas. Das Verhältnis zwischen den Eltern und den Kindern ist teilweise sehr erschreckend und nicht nachvollziehbar für mich. Umso mehr genieße ich es jedes Mal, wenn die Kinder in der Kinderarche mit voller Begeisterung und Überzeugung Lieder über Jesus singen.
Ich darf hier sehr viel lernen. Sei es den Fokus auf Gott nicht zu verlieren bei Aufgaben, die man nicht gerne macht oder der Umgang mit unvorhergesehenen Situationen.
Ich bin dankbar, dass ich so ein tolles Team an meiner Seite habe und die Gewissheit, dass Jesus uns durch jedes Hoch und Tief tragen wird.
Haus des Lichts
Lea – Katharina – Rahel
Diese Woche war besonders, denn zum ersten Mal während unserer Zeit hier in Rumänien konnten wir Klienten auf der Farm begrüßen. Schon am Montag haben wir die Räume und Materialien mit viel Einsatz vorbereitet, damit wir am Dienstag gemeinsam mit den Klienten Pfefferminze, Thymian und Holunderblüten sammeln, sortieren, bündeln und zum Trocknen aufhängen konnten. Die getrockneten Kräuter werden später zu Tee weiterverarbeitet.
Während wir drei Bibelschülerinnen mit unseren Aufgaben beschäftigt waren, mussten die Männer ganz unerwartet eine Rettungsaktion starten: eines der Pferde war in den Getränkeschacht auf der Koppel gefallen. Es war ein großes Wunder – und wir sind Gott von Herzen dankbar –, dass das Pferd weder beim Sturz noch beim Herausziehen ernsthaft verletzt wurde. Beeindruckend war auch, wie ruhig es während der gesamten Bergung blieb und sogar im richtigen Moment scheinbar intuitiv mitgeholfen hat. Nach diesem Schock gefolgt von Dankbarkeit nahmen wir am Nachmittag die gewohnten Arbeiten wieder auf und konnten am Dienstagmorgen wie geplant die Klienten willkommen heißen. Nach den intensiven Vorbereitungen für Maialis und der Woche im Lager war das unsere erste längere Begegnung mit den Klienten. Einige von uns hatten im Vorfeld Respekt – sei es wegen der Sprachbarriere oder des ungewohnten Umgangs mit den Klienten – wurden aber durch die Offenheit, Herzlichkeit, Geduld und kreative Kommunikationsweise von ihnen (inklusive viel Pantomime) positiv überrascht.
Am Mittwoch wurde der ursprünglich geplante Tagesablauf kurzerhand über Bord geworfen: Nach einem kurzen Aufwärmen auf dem Volleyballfeld widmeten wir uns spontan dem Unkrautjäten direkt an Ort und Stelle. Nachmittags überraschte uns ein heftiges Sommergewitter, das genauso schnell wieder vorbei war, wie es gekommen ist. Viel Zeit blieb danach allerdings nicht mehr, denn am selben Nachmittag fand unser Reflexionsnachmittag im „Haus des Lichts“ statt. Kaum zu glauben, aber tatsächlich ist schon die Hälfte unserer Zeit hier in Rumänien vorbei – ein guter Moment, um gemeinsam mit allen Mitarbeitenden auf unsere bisherigen Erfahrungen zurückzublicken.
Neben dem Besuch der Klienten auf der Farm konnten Lea und Katharina auch jeweils einen Tag Einblick in Sabrinas Arbeit im „Haus des Lichts“ gewinnen. Dort haben sie gemeinsam mit Klienten Kuchen gebacken und Essen vorbereitet. Rahel hatte am Donnerstag ihren „Sabrina-Tag“ und half bei der gründlichen Reinigung des „Clubs“. Dieser ist ein angemieteter Raum, in dem regelmäßig Veranstaltungen für die Klienten stattfinden – von Geburtstagsfeiern über Filmabende bis zu kreativen Aktionen. Ziel ist es, die Klienten in einem geschützten, aber therapieunabhängigen Rahmen an soziale Situationen heranzuführen und aktiv einzubinden.
Am Freitag waren Lea, Katharina und Stefan allein auf der Farm, da Felix einen wichtigen Termin hatte. Neben kleineren Aufgaben blieb genug Zeit, sich intensiver um die Tiere zu kümmern – darunter auch Lassy, eine Hündin, die mit kurzer Unterbrechung seit unserer Ankunft auf der Farm lebt. Ihr Besitzer hat momentan keine Zeit, also kümmern sich tierliebe Menschen um sie – sie ist mittlerweile schon Teil der Tagesroutine.
Ein besonderes Highlight war der Freitagabend: Der Zoo in Târgu-Mureș lud zur „Dreamnight“ ein – ein jährliches Event speziell für Menschen mit Beeinträchtigungen und ihre Familien. Der Eintritt war frei und im ganzen Zoo gab es besondere Stationen: Feuerwehrschlauch-Spritzen, Tanz zur Live-Musik oder den Mond durch ein Teleskop beobachten. Zur besseren Orientierung gab es für alle eine einheitliche „Uniform“ – auch wenn die bei den sommerlichen Temperaturen eher eine zusätzliche Herausforderung war.
Am Samstag feierten wir den 10. Geburtstag von Johanna, der Tochter der Projektleiter. Tabea und Rahel hatten eine Schnitzeljagd vorbereitet, die sie gemeinsam mit Katharina durchführten. Zum Abschluss gab es Stockbrot am Feuer – und als die Geburtstagsfeier zu Ende ging, trafen sich die Freiwilligen beider Projekte auf der Farm zur Übernachtung. Katharina und Lea schlossen sich spontan an: Katharina bezog zum ersten Mal den von ihr am Donnerstag frisch geputzten Wohnwagen und Lea machte es sich für eine Nacht auf dem Trampolin bequem.
Pfingstsonntag feierten wir dann in Kreisch einen traditionellen deutschen Gottesdienst – und genossen die kühle Luft in der massiven Kirche. Es ist immer wieder spannend, mehr über die rumänische und siebenbürgische Kultur und Lebensweise zu erfahren. Danach wollten wir der Hitze des Tages am Badesee entkommen – doch dieser hatte leider geschlossen. Kurzerhand fuhren wir ins „Freibad“. In Rumänien ist die Badekultur nicht so ausgeprägt wie in Deutschland, richtige Schwimmbäder sind selten. Einige Hotels bieten Tagesgästen Zugang zu ihren Pools, und in Schäßburg gibt es sogar ein öffentliches Freibad oder eigentlich einfach ein einzelnes Becken – was wir dann aber gerne genutzt haben.
#DankeJesus
– Für den Sommer und verschieden Formen der Abkühlung zwischendurch
– Für die Möglichkeit immer wieder neue Dinge auszuprobieren und sich handwerklich weiterzuentwickeln.
– Für den schönen Zoo-Abend und Kontakt zu den Klienten und rumänischen Mitarbeiterinnen
– Für die Einblicke in die verschiedenen Arbeitsbereiche und -zweige und einen abwechslungsreichen Arbeitsalltag
– Für die Zeit, die sich Benni, Christin und Rahel extra für uns genommen haben
– Für J. und R.
– Für das verlängerte Wochenende
#SorgenUndGedankenDieZuJesusKommenDürfen
– Nächste Woche steht auf der Farm eine Freizeit mit einer österreichischen Schulklasse an. In dieser Zeit übernachten auch die Klienten drei Tage auf der Farm. Es ist eine spannende, anstrengende und intensive Zeit, die viel Kraft braucht. Vor allem wünschen wir uns, dass wir im persönlichen Gespräch Zeugnis von unserer Hoffnung in Christus geben können. Zusätzlich haben wir die Möglichkeit als Bibelschüler zwei kurze Inputs zu gestalten.
– Für gute Kommunikation zwischen unseren beiden Rumänien Teams
– Geruch in den Zimmern (Arkeden)
– Einheit im gesamten Rumänien-Team trotz verschiedener Projekte, Standorte und Persönlichkeiten.