Teamtrennung
Servus Freunde,
Letzte Woche ereignete sich eine dramatische Angelegenheit innerhalb unseres sonst so harmonischen Teams… Wir wurden getrennt voneinander! Während die Jungs in der Turkanagemeinde vor Ort auf der Baustelle halfen, haben wir Mädels eine Frauenkonferenz im Camp geleitet.
Trotz dieser dramatischen Trennung, ist das Teamgefühl stärker denn je, da wir weiterhin füreinander gebetet haben und diese Woche vielleicht mehr als zuvor in den Austausch miteinander gegangen sind. Da wir nicht alle die gleichen Erfahrungen gesammelt haben, wird dieser Blog in 2 Teile geteilt: Frauenkonferenz und Baustelle.
Frauenkonferenz
Wir Mädels, also Julia, Marlena, Jana und Lara, sind die ganze Woche mit Tabea ins Camp gefahren und durften mit circa 60 Frauen neue Schätze im Wort Gottes entdecken. Das große Thema waren die Eigenschaften und das Wesen Gottes.
Am Montag haben wir zu unserer großen Freude wieder mit Simon den Weg ins Camp angetreten. Simon ist schon während der Jugendleiterschulung unser Fahrer gewesen und uns sehr ans Herz gewachsen durch seine ruhige, angenehme Art und die zu 100%ige Gabe, was das Autofahren im Camp angeht. Auch wenn seine letzte Fahrt mit uns dreckig geendet ist durch unsere Schlammschlacht, hat er es erneut auf sich genommen, uns ins Camp zu fahren. #besterFahrer
Tabea hat diese Woche mit dem Thema „die Dreieinigkeit Gottes“ gestartet. Es war ein anspruchsvoller Einstieg, der vielleicht noch schwieriger war durch die Tatsache, dass die Frauen kein Englisch sprechen und wir somit auf einen Übersetzer angewiesen waren. Aber Pastor Tito und Sarah (eine junge Frau aus dem Südsudan) haben ihren Job hervorragend gemeistert.
Dadurch, dass die Frauen uns nicht verstanden haben, war es anfangs sehr schwierig, Kontakt mit ihnen aufzunehmen. Sie waren im Umgang mit Tabea sehr herzlich, haben sie umarmt und sich über sie gefreut. Am Anfang der Woche waren sie uns gegenüber noch nicht so überschwänglich herzlich, ist ja auch verständlich. Aber je mehr wir mit ihnen interagiert haben, durch Lächeln, Umarmungen und Zeichensprache, desto mehr sind wir alle offener im Umgang miteinander geworden. Die Frauen haben viel versucht, uns ihre Sprache beizubringen, einzelne Worte konnten wir am Ende der Woche erkennen und passend antworten. Es fiel uns am Ende der Woche nicht mehr so schwer, die Frauen einzeln zu begrüßen, auch wenn wir sie oft nicht verstanden haben. Lächeln und auf Deutsch antworten funktioniert, auch wenn es sich komisch und unpassend anfühlt. 😊 Man lacht es einfach weg, dass man sich nicht verstehen kann. Weil auch wenn wir nicht eine Sprache sprechen, so verstehen wir uns doch: durch Lachen.
Das Gemeindehaus, in dem die Schulung stattfand, ist ein Lehmhaus mit Blechdach. Das ist hier nicht unüblich. Herausfordernd an diesem Gemeindehaus war allerdings die fehlende Helligkeit und die absolute Hitze. Es gab nur kleine Fenster, somit kam nur sehr wenig Luft vorbei und die Dunkelheit hat in Kombi mit der Hitze zu schneller Erschöpfung geführt. Das hat die Frauen jedoch nur wenig gestört, denn sie hatten eine geniale Lösung: Sie haben Matten mitgebracht und sich bei großer Müdigkeit einfach darauf gelegt und geschlafen. Ja, auch während dem Vortrag. Daran durften wir uns erstmal gewöhnen, aber je mehr die Woche voranschritt, desto mehr stieg unser Bedürfnis, uns dazuzulegen.
Was uns eine große Freude diese Woche bereitet hat, waren die süßen kleinen Kinder, die manche Frauen mitgebracht hatten, weil es keinen Babysitter gab oder die Kinder noch gestillt wurden. Wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen, die Babys mal zu halten 😃, zur großen Freude der Frauen.
Jeder von uns Mädels hatte einen ganzen Tag zur Verfügung gestellt bekommen, um den Frauen einen Wesenszug Gottes weiterzugeben. Lara hat am zweiten Tag mit der Güte Gottes weitergemacht, danach Julia mit dem Zorn Gottes, Marlena mit der Gnade und Jana hat am Freitag die wunderschöne Woche abgeschlossen mit „ein Gott, der mich sieht“.
Wir haben alle die Erfahrung gemacht, dass es ganz anders ist, vorne zu stehen und zu sprechen, wenn man noch übersetzt wird. Die anwesenden Frauen kamen alle aus dem Südsudan. Viele von ihnen sprechen Dinka, das ist ein großer Stamm dort, wenige Nubisch, was ein weiterer Stamm ist. Die Hauptsprache im Südsudan ist Arabisch. Unsere Übersetzer haben unsere Vorträge in Dinka übersetzt. Eine weitere unserer Erfahrungen beim vorne stehen war der massive Schweißausbruch, nur durchs Stehen und Sprechen. Man war am Ende des Tages klitschnass, aber glücklich, dass man es geschafft hat.
Am Freitag ist Tabea frühmorgens zum Flughafen gefahren, da sie unser Team die weiteren 6 Wochen nur noch aus der Ferne begleitet. Also sind wir ab jetzt auf uns alleine gestellt… Den letzten Tag der Frauenschulung haben wir Mädels gut gemeistert, wir durften sogar noch lockerer und offener im Umgang mit den Frauen werden und kurz vor Ende der Schulung in einen Lobpreistanz miteinsteigen, was die Frauen natürlich sehr lustig, aber auch schön fanden.
Baustelle
Carl hat 2019 mit der Radioarbeit hier angefangen. Nach seinen Andachten sonntags im Radio haben die Turkana immer draußen gewartet, damit er danach noch für sie betet. Daraus ist dann ein wöchentlicher Gottesdienst entstanden. Anfangs trafen sie sich unter freiem Himmel und saßen auf Steinen. Dann kamen Plastikstühle und mehr Menschen dazu. Zwei Jahre feierten sie in einem provisorischen Holzunterstand Gottesdienst. Gerade bauen wir mit an dem neuen Haus, welches sich immer mehr zu einem richtigen Kirchengebäude entwickelt, so wie es hier üblich ist. Um dieses Ziel zu erreichen, liegt aber noch viel Arbeit vor uns. Als wir in Kenia ankamen, gab es bereits das Blechdach und die Sandsteinmauern. Diese und letzte Woche ging es dann wieder aktiv weiter mit dem Bau. Moses und Ian sind selbstständige Bauarbeiter, die für den Bau engagiert wurden. Von den Turkana helfen auch einige mit. Andere bringen das notwendige Wasser auf dem Kopf oder rollten es in runden Kanistern in die Kirche. Carl, Joshi, Benni und Jannus helfen so gut es geht mit. Unsere Aufgabe war es, den Bauarbeitern zuzuarbeiten. Das bestand hauptsächlich aus: Beton und Mörtel zubereiten und Material anreichen.
Es wird als erstes ein Kranz aus Stahlbeton auf die Mauern gesetzt, der für Stabilität sorgen soll. Dann werden die Mauern bis nach oben fertig gemauert und die Stirnseiten von außen verputzt. Wichtig beim Bau hier ist: Mörtel und Beton müssen aufwendig mehrmals am Tag für mehrere Tage lang bewässert werden, damit sie nicht durch zu schnelles Trocknen die Stabilität verlieren.
Hier läuft auf einer Baustelle einiges anders als bei uns Zuhause. Man arbeitet hier mit dem, was man hat. Arbeitsschutz ist eher ein Fremdwort, was auch leider bedeutet, dass man mal einen Nagel durch die Badelatschen im Fuß haben könnte 😬. Die beliebtesten Werkzeuge sind: Hammer, Nägel, Machete und stumpfe Handsäge. Die Sonne fordert uns Weiße auch ziemlich heraus, da Sonnencreme durch den Schweiß wenig Wirkung zeigt. Wo man bei uns Zuhause schnell ein Rollgerüst benutzen würde, wird hier aufwendig ein Holzgerüst zusammengenagelt, das gefühlt fast auseinanderfällt, wenn man es nur schief anschaut. Aber die Bilder sagen mehr als tausend Worte.
Verhältnismäßig ist das Bauen hier ziemlich günstig. Die Bauarbeiter bekommen hier mit 12€ am Tag schon sehr gutes Geld.
Gott ist gut und durch IHN hat dieser Bau starten dürfen und so wird ER auch dafür sorgen, dass sein Haus bis zur Vollendung fertig gestellt wird. Gern dürft ihr da mit für beten. Wenn du es auf dem Herzen hast etwas dafür zu geben, um so den Bau zu unterstützen, findest du hier alle notwendigen Informationen:
Spenden aus Deutschland sind steuerlich absetzbar, sofern sie auf das Konto:
Missionsgemeinschaft der Fackelträger, Klostermühle
IBAN: DE65 3506 0190 1011 2980 40, BIC: GENODED1DKD
erfolgen. Dazu werden vollständiger Name & Adresse der Spender benötigt. Entweder bei Überweisung angeben oder anmelden auf:
https://schlossklaus.at/spenden-de/
Österreich: Spenden
über das Projektkonto: „Missionsgem. Fackelträger SK Ostafrika-Hilfe“
IBAN: AT26 2032 0200 0000 6022
Zweckwidmung „Bauprojekt Turkana-Gemeinde“ nicht vergessen!
Rückfragen: mission@schlossklaus.at bzw. +43-(0)7585-441-55
Dank
- gesegnete Zeit bei der Frauenschulung
- Tabea ist gut in Österreich angekommen
- keine schweren Verletzungen trotz der gefährlichen Arbeit auf der Baustelle
- viel Regen in letzter Zeit
Bitte
- gutes Eingewöhnen in die neue Alltagsstruktur
- dass wir auch ohne Tabea gut klarkommen („werden sie 😉“ – Tabea)
- Joshis entzündete Füße
- Bau der Kirche soll Jesus verherrlichen
- Gesundheit im Team von Magen-Darm-Beschwerden und Erkältung